Donnerstag, 1. Juni 2017

Kapitel 26 - Bhimtang (3610) – Goh (2515) - Dharapani (1960)

Die letzten Trekking-Tage klingen geruhsam aus. Nachdem der Pass überwunden und damit auch die größte Herausforderung gemeistert ist, wähnt man sich mental bereits am Ende der Tour. Vermehrt gleiten die Gedanken in die Zukunft ab, planen die verbleibenden Tage in Kathmandu, freuen sich insgeheim auf ein bisschen Komfort und mehr Auswahl auf der Speisekarte. Wir beschließen, unsere Routenplanung etwas zu straffen und den Ausflug zum Bhimtang-See (den wir beim Abstieg vom Larke-La-Pass bereits gesehen haben) zu streichen. Unsere letzten Kilometer auf dem Manaslu-Circuit legen wir dann auch wieder in unserer alten Konstellation mit Magda, Thomas und Bal zurück, die in Bhimtang in der selben Unterkunft untergekommen sind wie wir.

Morgendliche Aussichten von Bhimtang.
Von nun an geht es kontinuierlich abwärts und zurück in die entwickelte Welt. Von Bhimtang aus marschieren wir am nächsten Tag gemütlich nach Goh und von dort aus am übernächsten Tag zum Endpunkt unserer Route in Dharapani, wo wir das Mittagessen einnehmen und per Jeep nach Besisahar weiterfahren. Von Beshisharar fahren wir schließlich am folgenden Morgen mit dem Bus zurück nach Kathmandu.

Am Fluss.
Auch auf dem Weg nach unten dürfen wir noch einmal eindrucksvolle Berg-Panoramen bewundern und das Manaslu-Massiv aus einer anderen Perspektive betrachten. Landschaftlich wird es wieder üppiger und grüner. Wir wandern durch schattige Nadelwälder und folgen erneut dem Verlauf eines kleinen Flusses. Bevor wir Goh erreichen müssen wir den großen Bergen dann vorerst Lebewohl sagen. Auf dieser Tour werden wir nur noch Hügel zu Gesicht bekommen. Auch kulturell verändert sich die Szenerie. In diesen Lagen leben keine Tibeter mehr, sondern das ebenfalls mehrheitlich buddhistische Bergvolk der Gunung.

Die letzten Bergpanoramen.
Je näher wir an Dharapani herankommen (das auch den Startpunkt des Annapurna-Circuit markiert), desto stärker häufen sich die Symptome der Zivilisation. Die Ankündigung von funktionierendem WLAN ist nicht mehr nur eine wage Prognose, sondern reelle Wirklichkeit. Sehr zu Marvins Freude ist auch die Versorgung mit (erschwinglichem) Gerstengold wieder gesichert. Von Goh bis Dharapani wurde bereits eine Art Straße (mehr ein ebener Schotterweg) mit schwerem Gerät am Hang errichtet. Ein Stück Weg vor der Ortschaft begegnet uns der Bagger, der offenbar dafür verantwortlich ist.

Im Wald.

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