Montag, 6. März 2017

Auf ein Neues!

Nachdem ich nun die letzten Tage wie eine aufgescheuchte Henne in der Gegend herumgeflattert bin, um allen nötigen Krempel zusammenzutragen und ein bestelltes Feld in der Heimat zu hinterlassen, komme ich nun endlich dazu, meinen ersten Post im neu benannten Blog zu verfassen. Der endgültige Aufbruch wird morgen früh stattfinden und gerade nagt noch dieser kleine Paranoia-Wurm an meiner Hirnrinde. Bestimmt habe ich irgendetwas Wichtiges vergessen und bestimmt werde ich über Sibirien aus allen Wolken fallen, weil es mir plötzlich wieder eingefallen ist. Dieses eine winzige Detail, das man immer übersieht.

Eigentlich hat dieser Post nur die Funktion, auf die Exhumierung dieser völlig redundanten Internetpräsenz aufmerksam zu machen und der geneigten Leserschaft durch übertrieben geschwollene Formulierungen und den Einsatz von Bandwurmsätzen nachhaltig das Lesevergnügen zu verderben. Für die Zukunft zu erwarten sind perspektivische Berichte eines Taugenichts über China, Nepal, Thailand und Malaysia. Assoziative Betrachtungen mit dem Geiste des Anfängers, dem niedrigen Informationsgehalt einer Vorabendserie und dem hohen Unterhaltungswert eines verräucherten Presseclub-Mitschnitts aus den späten siebziger Jahren. Ein grandioses Spektakel, für das man sich allerdings noch etwas gedulden muss. 

Denn voraussichtlich wird es im März keine weiteren Posts geben. Die fröhlichen 30 Tage im Reich der Mitte werden wohl weitgehend ohne ein Lebenszeichen von mir verstreichen. Und warum? Weil die fleißigen Chinesen gerne Mauern bauen. Und das nicht nur offline, sondern auch online. Außerdem steht die bloggende Zunft in nicht allzu hohem Ansehen bei den zensierenden Behörden, die zum Wohle aller Einwohner für den Erhalt der Harmonie im Staate sorgen. Natürlich gäbe es da Mittel und Wege, die Great Firewall zu untertunneln oder Löcher hineinzusprengen. Nur begegnet die chinesische Staatssicherheit solchen Vorhaben nicht eben mit Wohlwollen und ich habe wenig Interesse daran, beim Bau des nächsten staatlich-geförderten Infrastruktur-Großprojekts als 'freiwilliger' Helfer mitzuwirken. Daher werde ich die Zeit nutzen, um mich digital ein wenig zu entgiften und nebenbei fleißig meine Eindrücke mit Kamera und Notizbuch festzuhalten. Der nächste Beitrag wird vermutlich in Kathmandu das Licht der Welt erblicken. Bis dahin werde ich hoffentlich viele abscheuliche Köstlichkeiten gekostet, viel Smog inhaliert und ein paar zünftige Kulturschocks genossen haben. In diesem Sinne eine schockierend schöne Zeit an alle!